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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 86

1911 - Breslau : Hirt
86 Deutsche Geschickte im Mittelalter. wurde verteidigt. In der alten Hauptstadt der Langobarden nahm Otto, ohne eine Wahl oder Krnung fr ntig zu erachten, Namen und Titel eines Knigs von Italien an und vermhlte sich mit Adelheid. 4. Der Aufstand der Shne. Nach dem ersten Zuge Ottos nach Italien emprten sich Ludolf und Konrad gegen ihn, unzufrieden mit dem Einflu, den Heinrich von Bayern auf den König ausbte. Wieder schloffen sich viele schsische Groe ihnen an. Erst nach mehrjhrigem Ringen, und ohne durch Waffengewalt bezwungen zu sein, unterwarfen sie sich dem Könige: sie wurden begnadigt, aber ihrer Herzogtmer entfetzt. Schwaben kam an Burchard Ii., der mit der durch Geist und Gelehrsamkeit weit berhmten Hadwig vermhlt war, Lothringen an Ottos Bruder Bruno von Kln. Um die Macht der Herzge zu schwchen, hat schon Otto in seinen letzten Lebensjahren damit begonnen, die groen Herzogtmer zu teilen. So wurde 965 nach Brunos Tode Lothringen in Ober- und Nieder--lothringer: zerlegt, 976 unter Otto Ii. von Bayern Krnten, sterreich, Steiermark abgezweigt. 5. Der Sieg ans dem Lechfelde. Unmittelbar darauf (im Jahre 955) fielen die Ungarn ein und belagerten Augsburg. Bischof Ulrich hielt ihren Angriffen stand, bis Otto zum Entsatz nahte. Das ganze Christenheer hatte das Sakrament empfangen und Treue bis zum Tod geschworen. Darauf erhob Otto die heilige Lanze und strmte zuerst gegen den Feind. Die Ungarn waren der den Lech geschwommen und umgingen die Truppen Ottos. Konrad der Rote von Lothringen brachte die schon Wankenden zum Stehen. Aber er selber fiel, als er in der Hitze des Gefechts die Halsberge lpfte, von feindlichem Pfeil in die Kehle getroffen. Erst spt am Abend wurden die dichten Haufen der Feinde durchbrochen und ergosfen sich in allgemeiner Flucht; Konrad hatte sich durch seinen Heldentod der von Otto erhaltenen Verzeihung wrdig gezeigt. Die Ungarn kamen nicht wieder; bald wurden sie se-hast und zum Christentum bekehrt. Mit Ottos Ttigkeit kann die seines Bruders Heinrich verglichen werden. Nach der Schlacht auf dem Lechfelde unternahm Heinrich einen siegreichen Feldzug nach Ungarn und begann das Land donanabwrts, aus dem die deutschen Ansiedler durch die Ungarn vertrieben worden waren, durch Burganlagen zu sichern und durch bayrische Kolonisten wieder zu germanisieren. Nach seinem frhen Tode wurde das Werk von seinen Nachfolgern fortgesetzt, und so wurden die Mark Osterreich und die stlichen Alpenlande wiedergewonnen. Die Schlacht auf dem Lechfelde bildet also in der Geschichte des Deutschtums in den Ostmarken einen wichtigen Abschnitt. In den Slawenlndern setzte Otto die von seinem Vater begonnenen Er-obernngen fort. Hermann Billung grndete, etwa im heutigen Meckleu-brg, die nach ihm benannte Billnngfche Mark; der gewaltttige Mark-

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 115

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich I. Heinrich Vi. 115 Felde bei Legnano (umreit des Ticiuo) zu einer Schlacht, die mit der Niederlage Friedrichs durch die Mailnder endete. Friedrich war anfangs siegreich: da drang die Schar des Todes", eine Schar von 900 edlen Jnglingen, die sich auf Leben und Tod zur Verteidigung des Stadtbanners (des Carrociums) verschworen hatten, un-widerstehlich auf ihn ein, und er sank unter tdlich getroffenem Pferde zu Boden. Jeder hielt ihn fr tot; die Seinen flohen; das ganze Lager, des Kaifers Schild und Lanze fielen in die Hnde des Feindes. Schon hatte die Kaiserin Trauerkleider angelegt, als Friedrich, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinigen anlangte. Von da an war er geneigt einzulenken. Durch geschickte Unterhandlung gewann er den Papst Alexander Iii. Bei der Zusammenkunft zu Venedig 1177 erkannte er durch Kniefall vor dem Papste das bergewicht der ppstlichen Gewalt an und wurde vom Banne gelst; ein frmlicher Friede regelte die Fragen, der die man bisher gestritten hatte. Unter Vermittlung Alexanders wurde ein Waffenstillstand mit den lombardifchen Stdten geschlossen, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Friedrich verzichtete auf wichtige Hoheitsrechte und begngte sich mit der Huldigung und Anerkennung der Oberhoheit des Reiches; die lombardischen Städte garantierten ihm dafr alle Rechte und Besitzungen, die noch in seiner Hand waren. Obwohl das, was dem Kaiser blieb, bedeutender war, als was er aufgab, so ist doch die Tatsache, da der Kaiser, der Herr von Mitteleuropa, nach zwanzigjhrigem Kampfe davon abstand, feinen Willen gegen diese Gemeinwesen durchzusetzen, von der grten geschichtlichen Bebeutung. Sie enthlt die Anerkennung der Weltstellung dieser neu entstanbenen Mchte, einer Stellung, die jahrhunbertelang nicht mehr erschttert werben konnte, sonbern an Umfang und Festigkeit gewann. tz 56. Die Eroberung des osteltnschen Landes. Will man die Eroberung und Kolonisation des ostelbischen Landes nach ihrer Bedeutung fr die deutsche Geschichte richtig wrbigen, so mu mau sich die Verschiebung des historischen Schauplatzes in Norddeutschland während des Jahrtausends vom Zerfall der karolingischen Monarchie bis zum Tode Wilhelms 1. von Preußen des zweiten Jahrtausends germanischer Geschichte vergegenwrtigen. Damals sind die Grenzen des Ostfrnkischen (Deutschen) Reiches Elbe und Schelde, der Rhein bildet die Mittellinie; heute ist die Elbe von der Grenze in die Mitte gerckt, der Rhein der Westgrenze nahe. Kann damals Aachen, der Erzfitz des Reiches", jenfeit des Rheines, in manchen Beziehungen als Hauptstadt betrachtet werden, so liegt die heutige Hauptstadt noch stlich der Elbe. Waren die rheinischen Bischofstdte und Abteien, dazu die Klster des Wesergebietes Ausgangspunkte der mittel-alterlichen Kultur, so liegen Sttten von so unermelicher Bedeutung fr das Geistesleben der Neuzeit wie Wittenberg und Weimar im Elbgebiete. Die Eroberung und Kolonisation des Wendenlandes mu als eine der grten wenn nicht die grte politische Leistung der Deutschen des Mittelalters angesehen werden. 8*

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 132

1911 - Breslau : Hirt
132 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Von den apnlischen Rittern verrterisch im Stich gelassen, strzte er sich in die dichtesten Reihen der Feinde und suchte den Tod, den er ritterlich kmpfend fand. Sein Leichnam wurde auf ppstlichen Befehl als Ketzerleiche verscharrt. Mnnlich schn, milde und gerecht, war Manfred hochgebildet. Der Hof zu Palermo entfaltete unter ihm von neuem den durch Poesie und Wissenschaft geadelten Glanz der Zeit Friedrichs Ii. Er las griechische und rmische Schriftsteller in der Ursprache und lie den Aristoteles ins Latei-nische bersetzen. Die Universitten von Neapel und Palermo blhten unter ihm auf. Selber von hoher dichterischer Begabung, zog er Dichter und Knstler an seinen Hof. Neue Straen und Hfen, vor allem die Hafenstadt Mansredonia, entstanden durch ihn. Unteritalien und Sizilien gingen an Karl von Anjou der. Der Versuch Konradius, sein Erbe an sich zu bringen, wurde nur ihm selbst verderblich. Konradin war 16 Jahre alt, als er die Heerfahrt nach Italien der den Brenner antrat. Als echter Sohn seines Hauses hatte er bis dahin sein Leben den Wissenschaften und Knsten gewidmet; auch zwei Minnelieder von ihm sind erhalten. Jetzt rief ihn eine hhere Pflicht, sich der Ahnen wrdig zu erweisen. Seine Mutter suchte ihn zurckzuhalten; in Hohenschwangau nahm er von ihr Abschied. Sein Stiefvater Mainhart von Tirol und fein Oheim, Herzog Ludwig von Oberbayern, redeten ihm zu und begleiteten ihn, waren aber die ersten, die ihn im Stich lieen, als sich schon in Verona Schwierigkeiten zeigten. 3000 Deutsche hielten bei ihm aus; treu zu ihm hielt Friedrich von Baden, der Sohn des Markgrafen Hermann Iv., der mit ihm am bay-rischen Hofe erzogen worden war und ein hnliches Geschick zu tragen hatte, denn Ottokar von Bhmen hatte ihm sein mtterliches Erbgut sterreich entrissen. Allmhlich sanden die italienischen Ghibellinen sich ein. Einem Triumph gleich war der Einzug des jugendlichen Staufen in Rom. Er hrte, da die pisanisch-staufische Flotte einen Sieg erfochten hatte. Da brach er kampfesmutig auf. Am 23. August 1268 stand sein Heer zwischen Tagliacozzo und der Felsenstadt Alba dem Heere Karls von Anjou gegenber. Die ungestme Tapferkeit des ersten ghibellinischen Treffens schien den Sieg zu entscheiden. Karls Marschall trug des Knigs Rstung. Er fiel, und es ging das Gercht, Karl sei gefallen. In Sieges-Zuversicht lsten sich die Reihen der Deutschen; sie verfolgten die Flcht-linge und plnderten das Lager. Da brach Karl mit 800 Geharnischten aus dem Hinterhalt, und die Schlacht war verloren. Der Sieger lie die vielen Gefangenen peinigen, verstmmeln und verbrennen. Konradin wurde auf der Flucht verraten und ausgeliefert! Ein gefangener König durfte nicht mit dem Tode bestraft werden, was auch die Sarazenen bei der Gefangennahme Ludwigs Ix. von Frankreich anerkannt hatten. Aber wider alles Kriegsrecht vollzog Karl einen Justizmord. Er klagte Konradin an als Frevler gegen die Kirche, als Emprer und Hochverrter an dem rechtmigen König". Smtliche Richter fprachen ihn frei, auer einem, der dem König gefllig sein wollte. Da sprach Karl aus eigner Macht-

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 50

1911 - Breslau : Hirt
50 Aus der Geschichte des Mittelalters. 24. Die Burgundcn. Die ostgermanischen Bnrgunden waren zwischen Oder und Weichsel letwa in der Provinz Posen) angesiedelt, als die Semnonen (Alamannen) an Elbe, Havel und Spree (etwa Mark Brandenburg) saen. Als stliche Nachbarn rckten sie diesen nach Westen nach und nahmen deren verlassene Sitze ein, zunchst am oberen Mam, an Kocher und Jagst; dann dehnten sie ihr Gebiet als selbstndiges Reich zu beiden Seiten des Rheins in und um Worms aus. Das ist das Burguudeureich des Nibelungenlieds. Wie der König Guudokar und mit ihm der grte Teil seines Volkes fiel, hat umgestaltende Heldendichtung des deutschen Volkes in unvergnglichem Leben erhalten. 20000 Burgundeu sollen gefallen sein; treulos wurde das ganze Knigshaus ausgerottet; das Burgundenreich verschwand aus der Geschichte. Der Rest des Volkes zog nach Sden und grndete im Rhone-gebiet ein neues Burgundenreich, das zum Teil noch heute den alten Namen trgt. 25. Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Dann ver-wstete Attila das linksrheinische Land; zahlreiche Städte, wie Trier und Metz, wurden zerstrt. Das belagerte Orleans entsetzte Aetius, der Rat-geber des westrmischen Kaisers; mit ihm sein Verbndeter, der Westgote Theoberich. In der weiten Ebene der Champagne oder der Katalanmschen Felder, im Winkel der Seine und Aube unweit Trvyes, sammelte im Hochsommer 451 Attila seine ganze Macht zum eutscheibenben Schlage. Gotische Kraft und das Felbherrntalent des Aetius stauben wiber ihn. Da fiel Theoberich. Kaum entging Attila der Wut der anstrmenben Goten. Bis in die Nacht tobte der Kampf, dann zogen sich ktbe Heere in ihre Wagenburg zurck. der 200000 Krieger waren auf beiben Seiten gefallen, und die Sage lie die Geister der Erschlagenen noch m den Lften fortkmpfen! Attila hatte nicht zu siegen vermocht; im Lager wrbe ein Scheiterhaufen errichtet. Falls die Feinde das Lager erstrmten, wollte er sich selbst den Tod geben; aber die Uneinigkeit der Gegner lie ihn entkommen. Im folgenben Jahre fiel er tn Italien etn und zerstrte Aqnileja, bessen Bewohner sich auf die Lagunemnseln nordlich von der Pomnbnng flchteten und bort Venebig grndeten. Am Po kehrte er wieder um, wie es heit, durch die Bitten des Papstes Leo des Groen bewogen. Bald baranf ist er gestorben; fern Reich zerfiel so schnell, wie es entstanben war. So lange er lebte, blieb er boch der groe Gebieter Europas, und als er starb, bestatteten die Hunnen den grten Fürsten ihrer Zeit in der ungarischen Ebene, und die Sage der Germanen bemchtigte sich eifrig seiner Gestalt; ste trug fern Bild durch Jahrhunberte. . wenn er auch freilich eine Gottesgeiel war, benn Tod und Vernichtung beherrschen den Einbruck, den fern ganzes Auftreten in der Geschichte hinterlassen hat.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 207

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 207 Die dringende Gefahr, in die man hierdurch geriet, und die Befrchtung, da die Wahl Ferdinands zum rmischen König (und damit stndigen Vertreter des Kaisers während seiner Abwesenheit) ohne Mit-Wirkung des Kurfrsten von Sachsen vorgenommen werden knnte, be-wirkten, da (1531) in Schmalkalden ein Bund von neun evangeli-schen Fürsten und elf Reichsstdten gegen jedermann, der sie oder ihre Untertanen mit Gewalt von Gottes Wort abdrngen wolle", zustande kam. Als noch in demselben Jahre Zwingli bei Kappel fiel, verloren die Oberdeutschen den Rckhalt an den Schweizern und suchten unter Fhrung der Stadt Straburg um so eifriger die Verbindung mit den Schmalkaldenern. Wie die ueren Kriege Karls schon immer seine Haltung gegenber den Anhngern der Reformation bestimmt hatten, so verdankte auch dies-mal Deutschland der von neuem drohenden Trkengefahr, da trotz der herrschenden Spannung der innere Krieg nicht zum Ausbruch kam. Auf dem Reichstage zu Nrnberg (1532) nahm Karl den Augsburger Reichs-tagsabschied zurck, und den Evangelischen wurde bis zum Zusammentritt eines allgemeinen freien Konzils freie Religionsausbung gewhrt (Nrnberger Religionsfriede). Vor dem stattlichen Reichsheere, das hierauf ins Feld gestellt wurde, zog sich Suleiman zurck, ohne die Entscheidung auf dem Schlachtfelde zu suchen. Die deutsche Reformation in der Zeit vom Nrnberger bis zum Augsburger Religionsfrieden. (15321555.) H 102. Die Kriege Karls V. In dem Jahrzehnt nach dem Nrn-berger Religionsfrieden war Karl durch Kriege beschftigt; es waren die-selben Feinde, gegen die er schon in den zwanziger Jahren seine Waffen gewandt hatte: Franz I. und die Trken, mit denen sich jener verband. Auf zwei Wegen waren die Trken im 15. Jahrhundert nach Westen vorgedrungen, auf dem Landwege durch Ungarn und auf dem Mittellndischen Meere. Lange waren die Johanniterritter auf Rhodus, die Venezianer und die Genuesen zur See die Vorkmpfer der Christen gewesen. Als aber Suleiman 1522 Rhodus erobert hatte, verlegte der Orden seinen Sitz nach Malta. 1534 erschien an den unteritalischen Ksten eine trkische Flotte unter Chaireddin Barbarossa, dem Bey von Tunis, und verbreitete berall Schrecken. Karl, der sonst seine Feldherren fr sich hatte kmpfen lassen, zog jetzt persnlich zu Felde. Untersttzt durch den Dogen Andrea Doria von Genua, eroberte er die Feste Goletta, schlug Chaireddin und be-freite Tausende christlicher Sklaven in Tunis. Dagegen verlief der Zug gegen Algier 1541 unglcklich, da er seine Flotte durch Sturm verlor. Das Gesamtergebnis der spanisch-franzsischen Kmpfe ist folgendes: Der König von Frankreich gibt seine italienische Politik auf, doch verbleibt ihm die fr die Abrnndnng des nationalen Staatsgebiets

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 67

1911 - Breslau : Hirt
Der Siebenjhrige Krieg. 67 Die Lehren aus seinen beiden Kriegen hat Friedrich in der kritischen Darstellung, die er davon gab, gezogen und praktisch in der Friedens-arbeit verwertet. In den Generalprinzipien vom Kriege" hat er sie nieder-gelegt, zu einem Felddienstreglement verarbeitet und seit 1753 in den groen Feldmanvern eingebt. Alle Bewegungen, die eingebt wurden, bezweckten, die Schnelligkeit der Truppen zu erhhen und dem Feinde durch den Angriff zuvorzukommen. Das grte Gewicht wurde darauf gelegt, den Auf-marsch der Armee aus der Kolonne zur Linie zu beschleunigen. Der Kavallerie, bei deren Ausbildung ihm so ausgezeichnete Reiterfhrer wie Hans Joachim von Zieten (geb. 1699) und Friedrich Wilhelm von Seydlitz (geb. 1721) behilflich waren, hatte der König schon vor dem zweiten Schleichen Kriege ihr Verhalten vorgeschrieben. Es wurde den Offizieren bei infamer Kassation verboten, sich vom Feinde attak-kieren zu lassen, die Preußen sollen allemal attackieren". Die Entschei-duug der Schlacht wird nicht durch das Feuern der Infanterie vorbereitet, sondern das Fuvolk soll in groen Schritten vorrcken, nicht schieen, sondern immer weiter strmen. Man konnte nach damaliger Anschauung den Krieg entweder durch die Schlacht oder durch Manver entscheiden, und Friedrich lie beide Wege gelten; aber er zog die Schlacht als das schneller zum Ziele fhrende Mittel vor. Denn einmal erlaubte ihm die geringe Finanzkraft des Staates keine langen Kriege, andererseits schien auch die lange Dauer eines Krieges der Disziplin des Heeres nicht gnstig, und endlich war er der Meinung, da die ganze Kraft seiner Truppen im Angriff liege. Obwohl er also eine rasche Entscheidung bevorzugte, war er doch nicht imstande, sie unter allen Umstnden zu erzwingen, da es Stellungen gab, die anzugreifen un-mglich war, und andererseits der Grundsatz, die Truppen nur aus Maga-zinen zu verpflegen und den gesamten Heeresbedarf nachzufahren, die Be-Wegungsfreiheit herabsetzte. 40. Ursache und Anla. Die Ursache des Siebenjhrigen Krieges lag in dem Wunsche der Kaiserin-Knigin, Schlesien wiederzugewinnen. Seit dem Dresdener Frieden arbeitete die Diplomatie sterreichs daran, einen neuen Krieg gegen Preußen vorzubereiten und der Monarchie fr diesen Fall durch Bndnisse mit den groen Mchten eine so starke Stellung zu geben, da man sich einen gnstigen Ausgang des Krieges versprechen durfte. In der Tat gelang es dem Reichskanzler Fürsten Kaunitz, mit den beiden groen kontinentalen Mchten Rußland und Frankreich Bndnisse gegen Preußen zustande zu bringen. An Rußland hatte der junge Preuische Staat einen entschiedenen Gegner. Nicht nur die persnliche Feindschaft der Kaiserin Elisabeth gegen Friedrich Ii. gab hier den Ausschlag, sondern es waren auch groe poli-tische Interessen im Spiele. Seit Peter der Groe der russischen Macht den Weg nach Westen gewiesen hatte, drngte sie in dieser Richtung vor-wrts; man plante dem Knigreich Polen Kurland zu nehmen und wollte es 5*

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 139

1911 - Breslau : Hirt
Der Krieg von 1813 und 1814. 139 die Nordarmee mit ein, so da man der eine bedeutende berzahl gebot. Die Schlacht whrte den ganzen Tag. Ans beiden Seiten wurde mit der grten Tapferkeit gefochten. Immer wieder erneuerten die Verbndeten ihre Angriffe auf die festen Stellungen des Feindes, immer wieder wurden Brehenfeld Nordarmee am Morgend. 18. Okt Taucha lockern\ Langeron amorgen d-18 Schonefeld rmee endoi Faunsdor. Sttteritz Jfapoleoii /# Okl Probstheida Connewitz v- Monarchen V Verbndete Franxosen-1 125.000 Wachau Stellung der Armeen am 18. Oktober 1813. sie von ihm mit groer Kaltbltigkeit zurckgewiesen. Whrend Napoleons Heer auf dem rechten Flgel und in der Mitte nicht erschttert werden konnte, standen auf feinem linken die Verbndeten am Abend dicht vor den Toren von Leipzig. In der Nacht zum 19. trat der Kaifer den Rckzug an. Am darauffolgenden Vormittag wurde die Stadt gestrmt, wobei der König 1

8. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 11

1911 - Breslau : Hirt
Italienisches, franzsisches und deutsches Barock. 11 18. Der Grobe Kurfürst auf der Schlobrcke zu Berlin. Von Andreas Schlter. Ebenbrtig stellt sich auch in der Plastik Andreas Schlter den Italienern und Fran-zosen zur Seite. In seinen berhmten Masken sterbender Krieger (s. den Titelschmuck!) im Innen* Hof des Zeughauses, einer realistischen Weiterbildung der antiken Medusen, macht die Natur-beobachtung selbst nicht vor den Schrecken des Todes halt: es lebt etwas von dem Heroismus der Zeit des Groen Kurfrsten in diesen antikisierenden Kpfen, in denen noch der Tobeskampf in allen Abstufungen nachzittert. So gelang Schlter auch die Verkrperung des Groen Kurfrsten selbst, auch er trotz der nicht gerabe vorteilhaften Figur durchaus heroisch erfat, in rmischer Imperatorentracht mit Allongepercke, von hinreiendem Schwung in Haltung, Blick und Bewegung, der sich auch seinem feurigen Streitro mitteilt. So wie Anbreas Schlter ihn geschaffen, lebt der Begrnber der Gre Branbenburg-Preuens bei der dankbaren Nachwelt fort, ja der ganze geistige (Behalt der Epoche ist in bieferrt grten Monumentalwerk des Barock verkrpert.

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 186

1911 - Breslau : Hirt
186 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. berlegenen Krften auf die einzelnen Korps beim Austritt aus dem Ge-birge werfen und sie zurckschlagen werde, ehe sie einander untersttzen knnten. In der Tat wurde das erste Armeekorps am 27. Juni in dem Gefecht bei Trauteuau von Gablenz ins Gebirge zurckgedrngt; aber am folgenden Tage stellte die Garde durch den Sieg bei Soor und Trantenau die Lage wieder her und nahm ferner am 29. Juni Knigin-Hof. Groen Ruhm erwarb sich General von Steinmetz, der Fhrer des fnften Armeekorps, der aus der Grafschaft Glatz durch enge Ge-birgspffe in der Richtung auf Josephstadt vorbrach und einen ber-legeueu Feind am 27. bei Nachod und am 28. bei Skalitz besiegte und auch am folgenden Tage bei Schweinschdel mit Erfolg kmpfte. Zwei Tage darauf stand die ganze kronprinzliche Armee vereinigt an der oberen Elbe. Am 30. Juni verlie der König mit Moltke, Roon und Bismarck Berlin und bernahm am 2. Juli in Gitschin den Oberbefehl der die gesamte Armee. Der 3. war ursprnglich zu einem Ruhetag fr die durch die ununterbrochenen Mrsche und Gefechte ermdeten Truppen ausersehen. Aber auf die Nachricht, da sich die sterreichische Armee nrdlich von Kniggrtz auf einer in der Front durch den Bistritzbach geschtzten Hhe, mit dem Rcken gegen die Elbe, aufgestellt habe, befahl der König noch in der Nacht nach kurzer Beratung mit Moltke den An-griff fr den folgenden Tag. Die erste Armee sollte in der Mitte, die Elbarmee auf dem rechten Flgel vorgehen und die Entscheidung durch einen Flankenangriff des Kronprinzen von Nordosten herbeigefhrt wer-den. Am Morgen um 8 Uhr erffnete Prinz Friedrich Karl den Kampf. Das Dorf Sadowa wurde genommen, dann aber muten sich seine Truppen damit begngen, das gewonnene Gelnde zu verteidigen. Den schwersten Stand hatte die altmrkische (siebente) Division unter Fransecky im Swiebwalde stlich von Sadowa, die nacheinander von zwei feindlichen Armeekorps angegriffen wurde. Gegen Mittag erreichten die vordersten Kolonnen des kronprinzlichen Heeres das Schlachtfeld. Die erste Gardedivision unter Hill er von Grtringen erstrmte das Zentrum der feindlichen Stellung, das hochgelegene Dorf Chlnm, und wies mehrere Gegenangriffe zurck, wobei der khne Fhrer den Tod fand. Als am Nachmittage .das ganze preuische Heer vorging, war die Schlacht ge-Wonnen. Gegen Abend traf König Wilhelm mit dem Kronprinzen zusammen, umarmte ihn und berreichte ihm den Orden Pour le Merite". Mit dem Siege war der Feldzug entschieden. Die preuische Armee folgte dem geschlagenen Gegner aus Bhmen nach Mhren und ntigte ihn zum Rckzug der die Kleinen Kar-paten; bei Blumenau, unweit Preburg, wurde am 22. Jnli das letzte Gefecht geliefert, das vor der Entscheidung abgebrochen wurde, da in-zwischen eine fnftgige Waffenruhe vereinbart worden war, die sich nach Abschlu der Friedensprliminarien am 26. Juli in den Waffenstillstand von Nikolsburg verwandelte.

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 115

1911 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 115 Truppen im Lager zu Boulogue, um sie der den Kanal zu setzen, und besetzte das Knigreich Hannover (1803). Den drohenden Angriff auf die Ksten Englands wendete Pitt durch die Bildung der dritten Koalition ab. Mit England vereinigten sich zur Wiederherstellung der alten Ordnung in Europa Osterreich, Schwe-den und Rußland, wo nach Ermordung Pauls I. dessen Sohn Alex-ander I. (18011825) zur Regierung gekommen war. Darauf rckte eine franzsische Armee von 200000 Mann unter der Fhrung der Marschlle Davot, Sonlt, Lannes und Ney der Mannheim, Landau und Straburg in Oberdeutschland ein, wo sie durch die Kontingente von Bayern, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt und Nassau verstrkt wurde. Beide Parteien bemhten sich, Preußen zu sich herberzuziehen. Aber Friedrich Wilhelm Iii. erklrte, da er neutral bleiben wolle. Der Kaiser selbst brach am 1. Oktober 1805 von Straburg auf, während seine Gemahlin bis zu seiner Rckkehr (Ende Januar 1806) hier verblieb. Von allen Seiten strebten die sranzsischen Heere der oberen Donau zu, wobei Marschall Bernadotte, durch Ansbach marschierend, in rcksichtsloser Weise die preuische Neutralitt verletzte. Der fter-reichische General Mack wurde mit einem Heere von noch 26000 Mann (von ursprnglich 80000) nach einer Reihe verlustreicher Gefechte in der Festung Ulm eingeschlossen und am 19. Oktober zur Ubergabe ge-zwangen. Dagegen erfocht am 21. Oktober Nelson bei Kap Trasalgar den glnzendsten aller seiner Siege und vernichtete die franzsisch-spanische Flotte. Seitdem erschienen franzsische Kriegsschiffe nicht mehr aus der See. Nelson bezahlte zwar den Sieg mit dem Leben, aber die Allein-Herrschaft Englands zur See war gesichert. Napoleon rckte durch Bayern gegen sterreich vor und besetzte Wien, ohne ernstlichen Widerstand zu finden. Die sterreichischen Truppen zogen sich nach Mhren zurck, wo sich das russische Heer unter Kutusow mit ihnen vereinigte. Hier traf auch Kaiser Alexander ein. Er war der Potsdam gereist und hatte erreicht, da Friedrich Wilhelm, ent-rstet der die Verletzung seiner Neutralitt, seinen Beitritt zur Koalition versprach. Nur hatte er die Bedingung gestellt, man mge die Entschei-duug so lauge hinziehen, bis das preuische Heer an der bhmisch-schlesischen Grenze vereinigt sei. Aber noch bevor das preuische Heer seinen Aufmarsch beendet hatte, lie sich Kaiser Alexander, durch die An-fnft seiner russischen Garden mit Siegeshffnungen erfllt, dazu ver-leiten, den Feind zu einer Schlacht herauszufordern. Darauf wurde das russisch-sterreichische Heer am 2. Dezember in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig geschlagen. Schon wenige Tage nach der Niederlage fam Kaiser Franz mit Napoleon zusammen und verstndigte sich mit ihm der einen Waffenstillstand, dem am 26. Dezember 1805 der Friede zu Preburg folgte. sterreich verlor Venedig, Tirol, Vorarl-berg und die vordersterreichischen Lande und erhielt dasr Salzburg und Berchtesgaden als Entschdigung. Bayern erhielt Tirol, Vorarlberg 8*
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